Die Frage, was mehr wiegt, 1kg Blei oder 1kg Federn ist eine Frage die gerne als Fangfrage gestellt wird. Die intuitive Antwort ist ja, dass das dichte Blei deutlich mehr wiegen müsste, als die doch so „leichten“ Federn. Schnell wird dann darauf hingewiesen, dass doch ein Kilo gleich ein Kilo ist, und deshalb beides gleich viel wiegt, doch, ist das wirklich so?
Wer jetzt glaubt ich biege hier in wilde Verschwörungstheorien ab, oder hätte sonstwie den Verstand verloren, sollte vielleicht noch mal kurz weiterlesen, vielleicht wird dann doch alles klarer.
Die richtige Antwort ist nämlich, dass ein Kilogramm Federn weniger wiegt, als ein Kilogramm Blei. Im Sinne von, wenn ich die Masse von 1kg Federn auf eine Waage lege, und das bei Normalbedingungen (20°C, 1013 hpa), dann zeigt eine präzise Waage weniger an, als wenn ich die Masse von 1kg Blei auf dieselbe Waage lege.
Die ersten werden spätestens bei der Nennung der Umgebungsbedingungen darauf gekommen sein wo genau jetzt der Hase im Pfeffer liegt.
Nehmen wir mal andere Umgebungsbedingungen, Statt Luft nehmen wir Wasser, unten im Basin steht die Waage, und in das Wasser geben wir jetzt jeweils die Federn und das Blei.
Jetzt dürfte so ziemlich niemand überrascht sein, dass die Waage für die Federn weniger (wenn überhaupt etwas) anzeigt als für das Blei.
Letztendlich erfahren alle Körper auch durch die Atmosphäre einen Auftrieb, und je deutlicher sich die Dichte der verglichenen Massen unterscheidet, umso deutlicher sind die Unterschiede auf der Anzeige der Waage. Ein kg Wasserstoff beispielsweise würde, jedenfalls unter Normaldruck, sogar negative Werte erzeugen, wärend Blei, oder Gold oder Wolfram doch eher ziemlich nah an dem Wert derselben Messung in einem Vakuum bleiben würden.